Jeder kennt sie und jeder liebt sie, die typisch italienische Pizza. Dabei ist es egal um welche Variante es sich hierbei handelt, die Pizza steht weltweit repräsentativ für die italienische Küche. Doch kommt die allererste Pizza tatsächlich aus Italien oder liegt ihr Ursprung womöglich doch ganz wo anders?
Wer hat die Pizza erfunden?
Tatsächlich ist die Geschichte der Pizza nicht eindeutig geklärt. Archäologen zufolge liegt ihr Ursprung weit zurück und soll nicht wirklich eine Erfindung aus Italien sein.
Vielmehr verdanken wir es den Griechen bzw. Etruskern, letztere bereits im Zeitalter der Antike ca. 800 v. Chr. damit anfingen, einen Teigfladen auf einem Stein neben dem Feuer zu backen und sie dann mit Öl und Kräuter zu würzen.
Die Weiterentwicklung des essbaren Tellers trieben schließlich die Griechen voran. Sie waren es, die damit anfingen die flache Teigscheibe schon vor dem Backen mit diversen Zutaten zu belegen – was bereits als Urform der Pizza bezeichnet werden kann.
Letzten Endes übernahmen schließlich dann auch die Römer deren Rezepte und Zubereitungs-Methoden und nannten diese einfache Speise: Panis focacius (lateinisch: „panis“ = Brot – „focus“ = Herd / Feuer). Allgemein geht man jedoch davon aus, dass sich der Name Pizza aus dem damals verwendeten Wort „Pita“ für Teigfladen ableitete.
Mit den römischen Eroberungen verbreitete sich diese Ur-Pizza in ganz Italien und schließlich auch in Europa, wodurch eine Vielzahl an Varianten (je nach Region und verfügbaren Zutaten) entstanden.
Pizza – eine Speise für verarmte Leute
Man mag es kaum glauben, aber die damalige Vor-Pizza fristete lange Zeit ein Schattendasein und war längst nicht so beliebt wie heute. Vielmehr galt sie als Gericht des armen Volkes. Ironischer Weise war es aber auch genau dieser Umstand, wodurch die Pizza ihren nötigen Feinschliff erhielt, was letztendlich die Wende herbei führte.
Pizza, Tomaten und Neapel
Das Jahr 1522 war ein entscheidendes Jahr für die heutige Pizza. Erst hier fanden nämlich die ersten Tomaten von Südamerika nach Europa und somit auch nach Italien. Ihre Anhängerschaft war derzeit jedoch recht überschaubar, da man sie zunächst für giftig hielt und daher nur als Zierpflanze betrachtete. Und so kam es, dass arme Menschen (in der Gegend um Neapel) aus der Not heraus damit begannen ihre trockenen Teigfladen mit Tomate zu belegen – was sich letzten Endes zu einer köstlichen lokalen Spezialität entwickelte. Ein enormer Wendepunkt in der Geschichte der Pizza, der durchaus als Geburtsstunde der heutigen modernen und überaus beliebten Pizza bezeichnet werden kann.
Doch es brauchte Zeit bis der nächste wichtige Schritt – mit der Eröffnung der ersten Pizzeria – erfolgte. Erst im Jahr 1830 war es schließlich soweit und ja, es war tatsächlich auch wieder Neapel, das hier den Anfang machte.
Die Legende der Pizza Margherita
Erzählungen nach soll am 11. Juni 1889 in Neapel die erste wirkliche Pizza (so wie wir sie heute kennen) entstanden sein. Dabei soll König Umberto I. und seine Frau Margherita zu Besuch in Neapel gewesen sein und dabei von der leckeren Teigspezialität der Armen gehört haben. Da es sich für den Adel jedoch nicht schickte, zusammen mit dem niederen Volk in einem Lokal (Pizzeria) zu speisen, beauftragte der König schließlich den lokalen Pizzabäcker Raffaele Esposito für ihre Majestät eine Pizza in den Palast zu liefern. Dieser tat wie geheißen, belegte dabei die Pizza in den Nationalfarben Italiens (Brasilikum (grün), Mozzarella (weiß) und Tomaten (rot)) und benannte sie schließlich nach dem Vornamen seiner Königin. Damit war die „Pizza Margherita“ geboren, die heute zu einer der bekanntesten und weit verbreitetsten Pizzavariante zählt. Ebenso könnte man diesen historischen Tag auch als die erste Pizza Auslieferung der Geschichte bezeichnen.
Leider handelt es sich hierbei nur um eine romantische Legende, da sie heute bereits von Historikern widerlegt wurde. Ein Zeitungsartikel der „Washington Post“ (im Jahr 1880) offenbarte, dass die Königin sich bereits viel früher diverse Pizzen in den Palast bringen ließ. Hierbei soll sie aus 35 unterschiedlichen Pizzabelägen acht Sorten ausgewählt haben. Auch war es zu dieser Zeit nicht Raffaele Esposito der den Auftrag erhielt. Er war nur der einzige Pizzabäcker, der die Empfangsbestätigung des Hofes aufbewahrte.
(Quelle: Wikipedia)